Vorgespannte Granitbrücken werden wie alle Kusser Produkte auftragsbezogen geplant und gefertigt. Somit sind Sie als Kunde nicht an Standardmaße gebunden.
Realisierbar sind Spannweiten bis 20 m und monolithische Breiten von 380 cm. Für größere Brückenbreiten können mehrere Brückenelemente nebeneinander verbaut werden, so dass es in der Brückenbreite faktisch keine Begrenzung gibt. Die erforderliche Brückenstärke ergibt sich aus der gewünschten Spannweite in Verbindung mit der zu erwartenden Lasteinwirkung auf das Brückenbauwerk.
Die typische und wirtschaftlichste Ausführung von Vorgespannten Granitbrücken stellt ein orthogonaler Grundriss mit rechteckigen Querschnitt dar. Im Grundriss schiefwinklige Brücken sind in gewissen Grenzen ausführbar. Hier gilt es zu beachten, dass schiefwinklige Grundrisse die Dicke des Überbaus und den Bedarf an Spannstahl erhöhen. Vom Rechteck abweichende Brückenquerschnitte sind möglich. Dazu werden die einzelnen Brückensegmente mittels CNC gesteuerten Maschinen auf die gewünschte Form gefräst. Bögen in Längsrichtung sind nicht bzw. nur in äußert begrenztem Maße ausführbar.
Vorgespannte Granitbrücken eignen sich besonders als Fuß- und Radwegbrücken. Sie können aber auch problemlos von Dienstfahrzeugen befahren werden. Die Lasteinwirkungen werden nach DIN EN 1991-2 in Verbindung mit DIN EN 1991-2/NA ermittelt oder in Übereinstimmung mit den geltenden technischen Baubestimmungen gesondert mit dem Bauherrn vereinbart.
Abhängig von verfügbaren Produktionskapazitäten dauert die reine Fertigung der Vorgespannten Granitbrücke zwischen sechs und acht Wochen. Realistische Projektlaufzeiten liegen inkl. Planung und Umsetzung bei drei bis vier Monaten.
Typischerweise sind die reinen Baukosten von Vorgespannten Granitbrücken etwas höher als konventionell gebaute Brücken aus Betonfertigteilen oder Ortbeton. Betrachtet man hingegen die Gesamtkosten über die Lebensdauer des Bauwerks (Pflege, Wartung, Renovierung, …) zeigen sich Vorgespannte Granitbrücken als die wirtschaftlichste Alternative für Fuß- und Radwegbrücken. Vom optischen Vorteil ganz abgesehen.
Der Wartungsaufwand beschränkt sich auf ein Minimum, da Granit ganz ohne Abdichtung bzw. Brückenbelag eingesetzt werden kann und dauerhaft beständig gegen Witterungseinflüsse ist. Lediglich die Geländer, die Fugen an den Bauwerksenden und die Elastomerlager müssen abhängig von deren Ausführungen während der Brückenlebensdauer erneuert werden.
Ja, unter der Zulassungsnummer Z-13.4-150 sind unsere Vorgespannten Granitbrücken vom Deutschen Institut für Bautechnik zugelassen.
Diese Brücken erfordern viel Erfahrung bei der Anwendung von Spannverfahren auf Granit. Aus diesem Grund übernehmen wir bei allen Projekten Planung, statische Bemessung, Produktion und Montage des Brückenüberbaus. Auf Wunsch erhalten sie auch das Geländer mit der Brücke mitgeliefert. Widerlager, Geländeveränderungen und Weganschlüsse sind nicht Teil unserer Leistung und werden typischerweise von örtlichen Baufirmen und Ingenieurbüros übernommen.
Der Einsatz von Naturstein als tragfähiges Bauwerk stellt sehr hohe Anforderungen an die Gesteinsqualität. Gleichzeitig muss das Gestein für die Anwendung der Vorspanntechnik speziellen Prüfungen unterzogen werden um dessen Eignung sicherzustellen. Unser Tittlinger Feinkorn eignet sich für die Anwendung als Vorgespannte Granitbrücke ganz besonders und wird über ein vom Deutschen Institut für Bautechnik festgelegtes Prüfprogramm regelmäßig kontrolliert.